Zu einer Stadt gehören nicht nur die bekannten Sehenswürdigkeiten, altehrwürdige Gemäuer und malerische Plätze, sondern vor allem die Menschen, die das Leben in der Stadt mit ihren Ideen und Geschichten anreichern. Ein faszinierendes Beispiel ist mir am vergangenen Samstag, anlässlich der Einweihung der neuen Räumlichkeiten von Vivi Kola in Altstetten begegnet.
Im Dorfarchiv einen Schatz entdeckt
Welch' Gefühl musste es für Christian Forrer gewesen sein, als er 2010 im kleinen Dorfarchiv des idyllisch am Rhein gelegenen Städtchens neben zahlreichen Dokumenten über die Mineralquelle Eglisau das Originalrezept von Vivi Kola aufspürte. Das Originalrezept des Getränkes seiner Kindheit.
Wechselvolle Geschichte
1938 wurde die koffeinhaltige Brause, gemacht aus der bitteren Kolanuss aus Kamerun, medienwirksam lanciert. Nach harten Kriegszeiten wurde Vivi Kola 1949 Hauptsponsor der Tour de Suisse und so schweizweit bekannt. 1986 entschliesst Feldschlösschen AG, die Eigentümerin der Mineralquelle Eglisau, fortan nicht mehr Vivi Kola, sondern Pepsi exklusiv für den Schweizer Markt abzufüllen. Der Todesstoss für das Kultgetränk. Es folgten Jahre, in denen das Vivi Kola in Vergessenheit geriet. Nicht so bei Christian Forrer. Er erinnerte sich an das Süssgetränk seiner Kindheit und machte sich im Eglisauer Dorfarchiv auf die Suche nach alten Dokumenten. Er wurde fündig. Und wie! Er entdeckte neben zahlreichen Dokumenten und Fotos das Originalrezept von Vivi Kola, konnte sich die Markenrechte sichern und beschloss, in der Mineralquelle Eglisau die ersten Flaschen abzufüllen. Dies blieb nicht unbemerkt. Von verschiedenen Landesteilen strömten Vivi Kola-Fans nach Eglisau, um sich das Getränk ihrer Jugend zu kaufen. Die Produktion wuchs und wuchs!
Vivi Kola in neuen Räumlichkeiten
Nach verschiedenen Experimenten mit diversen Abfüllbetrieben entschloss sich die Firma von Christian Forrer, unabhängig zu werden und das Getränk selber abzufüllen. Dazu eine grosszügige Industriehalle in Zürich Altstetten bezogen. Am vergangenen Samstag war Tag der offenen Tür. Es konnte die mittlerweile vielfältige Palette von Vivi-Getränken degustiert werden. Und neben der Geschichte von Vivi Kola hörte ich auch erstmals die Geschichte über die hauseigene Kaffeemarke ViCafe. Alles andere als kalter Kaffee. Doch mehr dazu ein anderes Mal.
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